Was ist wichtiger in der Produktion – der Roboter oder der Mensch?
Ganz klar, der Mensch ist wichtiger, unsere Handarbeit vor allem. Der Roboter ist eine Unterstützung und erleichtert uns die Arbeit.
Du gehörst bei aleo zu den ersten Mitarbeitern, die 2002 hier angefangen haben. Was hat sich seitdem in der Produktion verändert?
Es hat sich sehr viel verändert. In Halle 1 beispielweise ist der Produktionsprozess halbautomatisch geworden.


Ich rede sehr viel mit meinem Team. In der Frühschicht treffen wir uns alle zu einer Besprechung.


Was bedeutet das?
Für uns Mitarbeiter ist das erst einmal eine enorme Erleichterung. Früher war alles Handarbeit, heute haben wir beim Layup oder der Glaswäsche Hilfe von Maschinen. Die Folie legt sich jetzt zum Beispiel alleine auf die Module. Früher haben wir das mit der Hand gemacht.
In welchen Produktionsschritt bist Du involviert?
Als Schichtleiterin bin ich bei jedem Produktionsschritt dabei. Ich habe über alles die Kontrolle, denn ich muss Rede und Antwort stehen, wenn etwas schiefläuft. Ob beim Stringen oder Querflöten – überall gucke ich drauf. Eigentlich bin ich immer am rotieren.

Wie gelingt es Dir, alles unter Kontrolle zu haben?
Mir ist es wichtig, dass man sich unter den Kollegen vertraut. So macht jeder das, was er machen soll. Das geht auch nur, wenn man weiß, dass es den Mitarbeitern gut geht.
Wie gelingt Dir das?
Ich rede sehr viel mit meinem Team. In der Frühschicht treffen wir uns alle zu einer Besprechung. Da sind Bereichsleiter, Ingenieure, Instanthalter und Mitarbeiter aus der Prozesstechnik und dem Qualitätsmanagement dabei. Ich moderiere diese Runde und erzähle, was in den letzten 24 Stunden passiert ist. Zum Beispiel welche Ausfälle es gab, wie die Soll-Zahl war, welche Module rausgegangen sind. Dann erzähle ich, was an dem Tag passieren wird, ob es zum Beispiel Testfahrten gibt. So ist jeder auf seinen Arbeitstag vorbereitet.

Im Moment wird bei aleo in einem 3-Schichtsystem gearbeitet. In welcher arbeitest Du am liebsten?
Ganz klar in der Nachtschicht, denn da ist es einfach ruhiger. Wir werden bald eine weitere Schicht einführen, so dass wir letztendlich ein Vierschicht-System haben und auch am Wochenende arbeiten werden.

Wie sieht Dein Leben aus, wenn Du die Nacht gearbeitet hast und um sechs Uhr in der Früh fertig bist?
Zu Hause angekommen trinke ich erstmal eine Tasse Kaffee und versuche abzuschalten bevor ich schlafen gehe. Meist mache ich mir dann noch einen Plan, was ich alles tun kann, wenn ich gegen 14 Uhr wieder aufwache. Seit 13 Jahren arbeite ich so, aber ich könnte mir nichts Besseres vorstellen. Mit dem Schichtsystem habe ich einfach mehr Freizeit.
Wie gestaltest Du Deine freie Zeit?
Jede freie Minute beschäftige ich mich mit meinem Haus. Da gibt es immer etwas zu tun. Gerade bauen wir unseren Flur um. Stillsitzen ist für mich ein Fremdwort. Nur, wenn ich mit meinem Mann zum Angeln nach Norwegen fahre, muss ich stillhalten, damit die Fische auch anbeißen.